UnGemach

UnGemach
2009/2010

Gezeichnete Stop-Motion-Animation, drei gleichzeitig laufende Sequenzen, Kohle, Kreide, 4:31 min.

 

Die Arbeit UnGemach bestehet aus drei zusammengehörigen kurzen Sequenzen (gezeichnete Stop-Motion-Animationen, Kohle- und Kreidezeichnungen auf Papier, jeweils ca. eine Minute, unterlegt mit Klängen). Die einzelnen Animationen
erzählen von möglichen Formen des Lebens im UnGemach. Das UnGemach stellte im Mittelalter das unterste Verlies dar, eine Gefängniszelle, die nicht hoch genug war um aufrecht darin zu stehen und nicht breit genug um
ausgestreckt darin zu liegen. In jeder Animation ist eine Figur zu sehen, die sich in einem quadratischen (in der Vorstellung kubischen) Raum bewegt, der ein UnGemach für sie darstellt. Den Anstoß zu dieser Arbeit gab ein Prosatext von Albert Camus (in Nitschke, Horst: Ich suche Menschen, Geschichten und Szenen von der Suche nach Menschlichkeit, J.F. Steinkopf Verlag GmbH, Stuttgart 1977). Camus schreibt darin über die Möglichkeiten im UnGemach zu leben: „Man
mußte sein Glück im Winkel suchen und diagonal leben. Der Schlaf war ein Kauern, das Wachen ein Fallen.“ (ebd.: 34)

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